Wir wissen, dass es frühestens 5 vor 12 ist, wenn es darum geht, die Erderwärmung noch zu stoppen. Das Thema hat jetzt glücklicherweise endlich etwas Fahrt aufgenommen. Die Folgen sind ja auch leider nicht mehr zu übersehen, auch wenn es Trumps dieser Welt gibt, die das Thema leugnen. Traurig genug, dass es eine Jugendbewegung gebraucht hat, um dieses Thema auch in den Führungsetagen der Konzerne wirklich in den Fokus zu rücken. Das liegt daran, dass die Bedeutung des Verhaltens eines Unternehmens beim Thema Nachhaltigkeit nicht mehr nur Image-, sondern extrem umsatzrelevant geworden ist. Und es mag sicherlich auch daran liegen, dass es auch die Kinder der Manager sind, die freitags auf die Straße gehen, statt in die Schule.
Aber was bedeutet es überhaupt, klimaneutral zu sein? Oder sogar klimapositiv? Wie betreibt man messbaren Klimaschutz? Und bringt das wirklich was? Handelt es sich nur um Ablasshandel fürs gute Gewissen oder bringt uns klimaneutrales und klimapositives Agieren tatsächlich echten Mehrwert?
Die einfache Antwort: Es kommt darauf an, wie und was man macht. Das zeigt wiederum, dass es doch wieder etwas komplizierter ist. Deshalb klären wir zuerst einmal die Begrifflichkeiten:
1. Klimaneutralität
Der Begriff „klimaneutral“ bedeutet, rein rechnerisch kein CO2 auszustoßen. Das läuft normalerweise folgendermaßen: Ein Unternehmen berechnet seine Emissionen und kauft anschließend in der Höhe der eigenen Emissionen sogenannte Emissionszertifikate, die dann stillgelegt werden.
Die Zertifikate hat jemand erhalten, der CO2 gebunden oder eingespart hat: zum Beispiel durch Aufforstungs- oder Kompostprojekte, mit erneuerbaren Energieprojekten oder ähnlichem. Die Zertifikate können nur einmal verwendet werden. Rechnerisch ist man dann klimaneutral.
Für die Berechnung der eigenen Emission gibt es einige anerkannte Methoden. Die wohl bekannteste heißt Greenhouse Gas Protocol, kurz GHG-Protokoll genannt. Diese Treibhausgasprotokolle gehen bei der Bilanzierung von Treibhausgasen von Durchschnittswerten aus, um den Berechnungsaufwand überschaubarer zu machen.
2. Klimapositiv
Seit jüngerer Zeit taucht neben dem Begriff klimaneutral auch immer häufiger der Begriff klimapositiv auf. Wie der Name schon sagt, bedeutet das noch mehr CO2 zu kompensieren als man verursacht hat. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass die Ziele des Pariser Klima-Abkommens, das die Erderwärmung auf 1,5° gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen versucht, nur gelingen kann, wenn man wesentlich mehr CO2 einspart. Es geht hier also um mehr als nur neutral zu sein.
Dabei drängt sich natürlich sofort die Frage auf: Wie viel mehr CO2 muss man einsparen als verbrauchen, um guten Gewissens sagen zu können man ist klimapositiv? Leider gibt es dafür keine einheitliche Antwort: Das Spektrum reicht von circa 20% bis zu 50-80% mehr Einsparung. Seriöse Quellen verlangen zusätzlich, dass neben der Kompensation ehrgeizige CO2 -Einsparziele für die eigenen Emissionen an den Start gebracht werden, die dann auch signifikante also messbare Erfolge nachweisen sollten.
Ernsthafte Klimaschutz-Konzepte können wirklich etwas bewirken
Auch hier kommt es wieder auf das Wie und Was an. Man muss so viel tun und transparent sein, damit man glaubwürdig und vertrauenserweckend ist. Und das ganze Konzept hinter echter Klimapositivität muss tatsächlich auch Sinn machen und zudem beim Endverbraucher Emotionen wecken, damit das Klimaschutz-Konzept dann tatsächlich greifen kann.
Ein Beispiel: unser Kunde Rheinsberger Preussenquelle ist klimapositiv. Sie haben berechnet wie viele Emissionen verursacht werden, wenn man Mineralwasser kauft, bis nach Hause transportiert, das Leergut wieder in den Bioladen zurückfährt (sogar im Worstcase: mit dem SUV), das wiederum gereinigt und dann neu abgefüllt wird – der komplette Transportweg also. Die dabei ausgestoßene CO2 -Menge kompensiert die Preussenquelle zusätzlich zu dem, was sie selbst bei der Abfüllung ihres Bio-Mineralwassers verursacht. Die Preussenquelle kann also zu Recht sagen, dass beim Konsum eines Preussenquelle Mineralwassers nicht mehr Emissionen verursacht werden, als wenn man zu Hause Leitungswasser trinkt. Der Vorteil: Es schmeckt besser und ist von reiner Qualität.
Unser Fazit zu den Fragen, die wir oben gestellt haben sind also vorerst:
Wenn etwas Hand und Fuß hat, glaubwürdig ist und transparent an den Kunden kommuniziert wird, kann klimapositives Handeln durchaus nicht nur gut fürs Klima, sondern auch fürs Image sein.