Drastisch gesagt: Die Zeiten, in denen es reichte, ein ökologisch sinnvolles und einwandfreies Produkt herzustellen sind vorbei. Verbraucher haben ein scharfes Bewusstsein dafür entwickelt, dass nicht alles, was beige aussieht, automatisch nachhaltig ist. Sie fordern ökologisch saubere Verpackungen – im besten Fall natürlich ohne höhere Preise oder Abstriche im Convenience-Bereich. Die Trendwende zu weniger Plastikmüll ist in vollem Gange. Ein komplexes Thema, das nicht zuletzt seit der Einführung des neuen Verpackungsgesetzes rasant Fahrt aufnimmt.
Insbesondere Bio-Hersteller, die sich das Thema Nachhaltigkeit zur Philosophie gemacht haben, sind dabei gefordert. Laut der jüngsten Analyse britischer Meinungsforscher von YouGov mit dem Titel „Für die Tonne“, wären mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) bereit, ihren „Lieblingsladen“ zu wechseln, wenn es nebenan umweltfreundlichere Verpackungen gäbe.
Bio-Hersteller suchen also neue, kreative Materialien und Konzepte und sehen sich einem äußerst komplexen Thema gegenüber. Nicht jedes Nahrungsmittel lässt sich in jede Verpackungsinnovation verpacken. Und nicht jede Verpackungsinnovation hält den Rahmenbedingungen der Sortieranlagen stand, wird erkannt, landet im Recyclingsystem und schließt damit den Kreislauf. Kompostierbare Folien beispielsweise sind oft nur industriell kompostierbar. Über den Hausmüll entsorgt, fallen sie durch das Erkennungsraster der Sortieranlagen und landen im Verbrennungsmüll.
Es gilt abzuwägen, denn Verpackungen erfüllen eine wichtige Schutzfunktion für die Produktqualität. Lagermöglichkeit, Frische und Mindesthaltbarkeit gewährleisten, hygienisch einwandfrei sein, leicht verderbliche Ware schützen und sicherzustellen, dass sie auch mit Genuss verzehrt werden kann, rechtliche Vorgaben einhalten – kein leichtes Unterfangen. Denn Verpackungen leisten einen wesentlichen Beitrag, Nahrungsmittel und damit ebenfalls Ressourcen, nicht zu verschwenden.
Kunststoffverpackungen aus Plastiktüten, die aus den Meeren gefischt wurden, Papier und Karton aus Gras, aus Agrarabfällen oder auch aus recycelten Coffee-to-go-Bechern, biobasierte Kunststoffe, Zellglas – es gibt viele und äußerst vielfältige Materialalternativen. Bio-Produkte, insbesondere Bio-Lebensmittel, brauchen ganzheitliche Verpackungslösungen von Material bis Design, die individuell erarbeitet werden müssen. Eberle bietet dazu spezielle Workshops zur Entwicklung von Verpackungskonzepten an.
Denn betrachtet man die Verpackung als Spiegel der Markenphilosophie auf engstem Raum, birgt sie gerade für Bio-Hersteller die große Chance für Alleinstellung und die unmittelbare Aufladung ihrer Markenwerte.
Quelle:
Studie „Für die Tonne“ YouGov
http://www.yougov.de/dl/verpackungen